Fahrt zu Bahnen in Westsachsen und Thüringen
vom 13.09. bis zum 17.09.2007

Am Mittwoch, dem 13. September, starteten wir mit dem Metronom nach Göttingen, von dort mit dem "Wackeldackel" VT 612 über Leinefelde, Gotha, Weimar und Jena nach Zwickau.

Die Haltestelle Zwickau Zentrum hat eine besondere Funktion: Bis hierhin fahren die Regiosprinter der Vogtlandbahn auf Normalspur, während die auf gleicher Trasse verkehrende Zwickauer Straßenbahn meterspurig ist. Die Ausfädelung der Vogtlandbahn-Regelspurzüge an deren Bahnsteigkante ist wirklich sehenswert!
Noch am gleichen Nachmittag stand die Bereisung des Straßenbahnnetzes der Stadt auf dem Programm. Dank des herrlichen Wetters konnte unsere Sonderfahrt mit dem excellent aufgearbeiteten Oldtimer TW 7 durchgeführt werden (TW 7 ex Plauen, gebaut 1912 bei MAN Nürnberg). Die offenen Plattformen versprachen besonderen Fahrtgenuss für Hartgesottene! Und herzlichen Dank an unsere Begleiter von den Nahverkehrsfreunden Zwickau e.V., die auf der Rundfahrt viel Interessantes über ihre Heimatstadt zu berichten wußten!

Zwickau Zentrum Bild1 Das Schmuckstück Bild2 An der Stadthalle Bild3
in Neuplanitz Bild4 Ausfädelung am Zentrum Bild5 Engstelle in der City Bild6
Alt und Neu in Eckersbach Bild7 Ideal für Filmer Bild8 Fotohalt an der Brauerei Bild9


Für Donnerstag, den 14. September, war kein Programm vorgegeben, aber jeder Teilnehmer wurde mit einem EgroNet-Ticket und Fahrtvorschlägen versorgt. Das EgroNet-Ticket ist eine Tagesnetzkarte, die auf allen Bahnstrecken des Vogtlands und auf angrenzenden Strecken in Tschechien gilt.

Eine 5-Mann Gruppe machte sich auf eine große Eisenbahnrundreise, von Zwickau-Zentrum aus mit der Vogtlandbahn über Falkenstein, Klingenthal, Kraslice und Sokolov (umsteigen) über Cheb (Eger, umsteigen) nach Marianske Lazne (Marienbad). Hier wurde auf eine "Brotbüchse" (Schienenbus der Baureihe 810) umgestiegen und über eine landschaftlich reizvolle Nebenstrecke über Becov nad Teplou nach Karlovy Vary (Karlsbad) gefahren. Über Johanngeorgenstadt und Aue ging es zurück nach Zwickau-Zentrum. Die folgenden Bilder stammen von dieser Rundtour.

nochmal Zwickau Zentrum Bild10 verzwickte Weichenstraße Bild11 in Falkenstein Bild12
in Cheb (Eger) Bild13 K&K Bahnhof Marienbad Bild14 Alt & Neu in Karlsbad Bild15


Am Freitag, dem 15. September, ging es zur Plauener Straßenbahn. Am oberen Bahnhof wartete bereits der TW 51 (MAN 1925) mit dem PSB-Fahrer, der auch Mitglied des Traditionsvereins Plauener Straßenbahn e.V. ist, und dem Stadtführer, um uns eine Fülle an Wissenswertem über die Stadt Plauen zu vermitteln und uns über das anspruchsvolle Streckennetz mit beachtlichen Steigungen zu fahren. So manche Strecke erinnerte mich lebhaft an die ehemalige Strecke über die "Neue Weinsteige" in Stuttgart, malerische Ausblicke ins Tal inbegriffen.

Am Nachmittag fuhren wir den Rest des Streckennetzes mit dem TW 21 ab, dank des herrlichen Wetters war das Fahren auf der offenen Fahrerplattform wieder ein Hochgenuss! Und beeindruckend, wie beide Oldtimer die Herausforderungen der 77 Promille Steigungs- und Gefällestrecken mit Bravour meisterten! Die "Traditionsbahner" sind zu Recht stolz auf Ihre Straßenbahn und deren Geschichte!
Und im Betriebshof am unteren Bahnhof zeigte ein PSB-Modellbauer dann noch mit berechtigtem Stolz seine herrlichen Straßenbahn-Modelle.

Tram-Plauen: Private (Fan-)Seite mit vielen historischen Bildern der Plauener Tram

TW 51 am Oberen Bahnhof Bild16 alle in bester Stimmung Bild17 TW 51 in Waldfrieden Bild18
Alt & Neu in Neundorf Bild19 TW 21 in Reusa Bild20 Fotohalt am Klinikum Bild21
BREMSEN AUF 7,7% Gefälle Bild22 am Unteren Bahnhof Bild23 die Modell-Prachtstücke Bild24


Am Samstag, dem 16. September, hieß es Koffer packen und nach Jena umziehen.
Unser Ziel war die Jenaer Straßenbahn und deren von den Nahverkehrsfreunden Naumburg&Jena e.V. betreute historische Fahrzeuge. An der Haltestelle Ernst-Abbe-Platz im Zentrum wartete schon der TW 26, um uns nach Zwetzen, Winzerla, Lobeda West und Jena Ost zu bringen, ausführliche Informationen über Jena inbegriffen. Das Erstaunliche: Während man in Zwickau und Plauen die Plattenbauten mangels Nachfrage und wegen deutlich zurückgegangener Einwohnerzahl abreißt, herrscht in der "Boomtown" Jena Wohnungsmangel, trotz der riesigen Plattenbausiedlung Lobeda!
Die abschließende Besichtigung des Betriebshofs Nord brachte weitere "Schätzchen" zum Vorschein: Einen Gotha Dreiwagenzug und eine Partytram (ex Bogestra), die auch zu verschiedenen Anlässen fahrplanmäßig verkehrt.

TW 26 am Ernst-Abbe-Pl. Bild25 TW 26 in Zwetzen Bild26 Fahrt Ri. Jena Ost Bild27
in Jena Ost Bild28 in Lobeda West Bild29 Partywagen im Depot Bild30

Ein kleines Grüppchen machte sich am Nachmittag noch auf, die Naumburger Touristik Bahn (NTB) zu besuchen. Die NTB ist der Rest der ehemaligen Naumburger Straßenbahn, die einen Ring um die Stadt befuhr und auch eine Innenstadtstrecke hatte. Nach der Wende wurde das total abgewirtschaftete Netz stillgelegt. Soweit die Mittel reichen, soll der Ring wieder aufgebaut werden. Etwa die Hälfte ist geschafft. Am 16.09.2006 war diese Strecke jedoch zwischen Jägerstr. und Poststr./Depot wegen Straßenbauarbeiten zweigeteilt, Schienenersatzverkehr zwischen beiden Haltestellen per pedes (= zu Fuß von Tram zu Tram wandern)! Als Ausgleich gab es beim Depot noch eine kleine Fahrzeugparade. Wir wünschen den Nahverkehrsfreunden Naumburg&Jena e.V. viel Erfolg beim Weiterbau!

am BHF. Naumburg Bild31 Streckenunterbrechung Bild32 Schienenersatzverkehr Bild33
am Depot Bild34 Nähe Streckenende Bild35 am Streckenende Bild36

Ein herzliches Dankeschön an der Organisator dieser erlebnisreichen Herbstfahrt der Eisenbahnfreunde Hannover, Herrn Wolfgang Schacht, an die engagierten Mitarbeiter aller beteiligten Bahnen und, last but not least, an den Wettergott, der es wirklich gut mit uns gemeint hat.

(nach dem Bericht in "Freie Bahn" 6/2006)

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