Pollo ist der Spitzname der Schmalspurbahnen der ehemaligen Kreise Ost- und Westpriegnitz, einer Landschaft im Nordwesten Brandenburgs.
Der Name Pollo ist so alt wie die Bahn selbst. In der Gründerzeit soll der Hund Pollo des Dannenwalder Försters den vorbeifahrenden Zügen wütend und laut bellend nachgelaufen sein. Der Förster musste ihn stets zurückrufen, wobei die Reisenden den Namen aufschnappten und ihn auf die Bahn bezogen.
Die ersten Strecken des Netzes mit dem Betriebsmittelpunkt in Lindenberg wurden 1897 eröffnet. Nach der etappenweisen Stilllegung zwischen 1967 und 1969 (Glöwen-Havelberg 1971) erfolgte der restlose Abbau aller Gleise.
Dem Prignitzer Kleinbahnmuseums Lindenberg e.V. gelang es bis 2007, das 9 Kilometer lange Teilstück von Mesendorf bis Lindenberg wieder aufzubauen und als Museumsbahn in Betrieb zu nehmen. Wie in der DDR üblich, war die Strecke nicht entwidmet worden, was den späteren Wiederaufbau als Museumsbahn verwaltungstechnisch enorm vereinfachte.
Da die Museumsbahn über keine eigene betriebsfähige Dampflok verfügt, leiht man sich jedes Jahr in der Himmelfahrtswoche die Dampflok einer anderen Bahn. In diesem Jahr hat man sich wieder für die 99 4511 entschieden, die viele Jahre in der Prignitz lief und heute ihre neue Heimat bei der Pressnitztalbahn im sächsischen Jöhstadt hat.