Unsere Auslandsreise 2007 nach Oberösterreich und ins Bundesland Salzburg vom 05.06. bis zum 13.06.2007

(Die ausführliche Berichterstattung erfolgte in "Freie Bahn" 5/2007, mit neuen Bildern der Extertalbahn: Juni. 2008 )

Die Auslandsfahrt 2007 kurz zusammengefaßt:

Die Hinfahrt am Dienstag ging über München nach Salzburg, wo unser Quartier für die kommenden Tage sein sollte. Am Mittwoch stand dann ein ausführlicher Stadtbummel in Salzburg und ein Besuch im Lokland Freilassing auf dem Programm.

In der Folge wurden dann folgende Bahnen bereist:

Donnerstag, 07.06.2007 Schafbergbahn der "Salzburg AG"

Die steilste Dampf-Zahnradbahn Österreichs führt seit 1893 von St. Wolfgang auf den Schafberg.
1892 begannen die Bauarbeiten für die SchafbergBahn. Mit Hilfe von 350 italienischen Bauarbeitern und unzähligen Maultierlasten schaffte die Firma Stern & Hafferl die Pionierleistung in nur einem Jahr. Diese Firma wird uns bei unserer Auslandsfahrt noch des öfteren begegnen.

Rund 600.000 Personen fahren pro Jahr über die 5,85 km lange Bahnstrecke auf den 1.783 m hohen Gipfel. Sie überwindet dabei eine Höhenunterschied von 1.188 m in weniger als einer Stunde. Die Dampfloks zählen zu den ältesten der Welt.

Im April 2006 übernahm die Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation die SchafbergBahn und die WolfgangseeSchifffahrt. Damit erweiterte Salzburgs Energie- und Infrastruktur-Dienstleister seine Geschäftsbereiche um zwei touristische Leitbetriebe im Salzkammergut (so der offizielle Text).

Bilder: Harald Exner

Schafbergbahn-Talstation Bild 1 Steile Auffahrt zum Schafberg mit Dampf Bild 2 Blick zurück ohne Zorn Bild 3
Geschafft! Bild 4 Schafbergbahn-Bergstation Bild 5 Herrlicher Ausblick vom Gipfel Bild 6



Freitag, 08.06.2007 Salzburger Lokalbahn und Obusbetrieb

Die Salzburger Lokalbahn ist heute eine moderne Zugverbindung von Salzburg in das nördlichen Umland Salzburgs. In 25 Minuten erreicht man Oberndorf, wo eine Kapelle daran erinnert, dass hier das weltbekannte Weihnachtslied „Stille-Nacht“ zum ersten Mal erklang. Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt mit einem Nostalgiezug aus dem Jahr 1907, der einstmals bis nach Berchtesgaden und zum Königsee verkehrte. 1937 musste diese Strecke zwischen Schellenberg und Berchtesgaden dem Ausbau der Straße zum Obersalzberg weichen.

Weiterhin hat Salzburg einen stetig wachsenden Obus Betrieb.

Bilder: Harald Exner

Betriebshof der Salzburger Lokalbahn Bild 7 Lamprechthausen, Begegnung mit Regelzug Bild 8 Lamprechthausen, unser Sonderzug Bild 9
... vielleicht ja mal wieder als Salzburger Stadtbahn Bild 10 Auf der Strecke nach Bürmoos Bild 11 Auf der Strecke nach Bürmoos Bild 12



Die Firma Stern und Hafferl Man schrieb das Jahr 1883, als die Ingenieure Stern und Hafferl ein Ingenieurbüro und bald darauf eine Bauunternehmung in Wien gründeten. Sie schufen bis zu ihrem Tode im Jahre 1924 bzw. 1925 unzählige Werke des Eisenbahnwesens und der Elektrizitätsversorgung. Ihre Pionierleistungen haben ihnen weit über Österreich hinaus hohes Ansehen und viele Ehrungen gebracht.

Begünstigt durch das ausgedehnte Leitungsnetz in Oberösterreich wurden zu dieser Zeit von Stern und Hafferl gebaute Bahnen bereits mit elektrischer Energie betrieben:

* Lokalbahn Gmunden Rudolfsbahnhof-Stadtplatz 2,4 km (1894), seit 1938 Straßenbahn Gmunden
* Lokalbahn Unterach-See am Mondsee 3,2 km (1907-1950),
* Lokalbahn Neumarkt-Waizenkirchen-Peuerbach 16,3 km (1908),
* Lokalbahn Linz-Eferding-Waizenkirchen 42,3 km (1912),
* Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf 14,6 km (1912),
* Lokalbahn Ebelsberg-St. Florian 9,6 km (1913-1974),
* Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee 13,4 km (1913).

Später übernommen wurden von der OeBB die einstellungsgefährdeten Strecken:

o Lambach - Vorchdorf - Eggenberg (Vorchdorferbahn)
o Lambach - Haag am Hausruck (Haager Lies)

Die Bahn Unterach-See wurde 1950 stillgelegt, die Lokalbahn Ebelsberg-St. Florian 1974.

Für die verbliebenen Strecken übernimmt Stern & Hafferl die Betriebsführung auf 143 Streckenkilometern Nebenbahn. Eigentümer der einzelnen Strecken sind eigene Gesellschaften mit unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen.

Auf den Bahnen sind insgesamt 6 Lokomotiven, 38 Triebwagen, 13 Personenwagen, 22 Güterwagen und diverse Kleinwagen im Einsatz; im Ganzen sind das 120 Fahrzeuge. Zur Beförderung von 2,9 Millionen Fahrgästen, 130.000 Tonnen verschiedener Güter wurden 1998 insgesamt 1,2 Millionen Zugkilometer zurückgelegt.
Samstag, 09.06.2007 Die Attergaubahn, eine Stern & Hafferl Bahn

Die Attergaubahn verbindet Vöcklamarkt an der Westbahn mit dem Ort Attersee am ... na wie heißt der See noch mal? Richtig: Attersee.

Hin fuhren wir im Sonderzug aus dem historischen ET 20 104 (ex Pressburger Bahn) und dem EB 1 (20 222, ex Ebelsberg - St. Florian). Was uns auffiel: Der Wagenkasten des schon immer meterspurigen EB war breiter als der des ehemals normalspurigen ET. Nach einer malerischen Seerundfahrt ging es zurück nach Vöcklamarkt mit dem ET 26 112 (ex Schwanden - Elm, Schweiz).

Die Mitarbeiter von Stern und Hafferl hatten den Fahrplan natürlich perfekt im Kopf. So haben wir auf keiner Strecke trotz der zahlreichen Fotohalte dank der disziplinierten Mitfahrertruppe den Regelverkehr gestört, auch wenn es mal zack zack gehen mußte.

In Vöcklamarkt befuhren wir noch das Gleisdreieck zum Güterbahnhof. Der ehrenamtlich tätige Rangiermeister erledigte dabei alle verantwortungsvollen Tätigkeiten souverän und fachmännisch. Gelernt ist eben gelernt.

Linienzug in Vöcklamarkt Bild 13 unser Sonderzug Bild 14 unser Sonderzug Bild 15
Reservezug in Attersee Bild 16 unser Sonderzug erklimmt die Höhen des Attergaus Bild 17 Auf den Höhen des Attergaus Bild 18
Hochbetrieb in St. Georgen: ein Schneepflug, unser Sonderzug und Kreuzung von 2 Linienzügen Bild 19 bei Walsberg Bild 20 Im Gleisdreieck, im Hintergrund verläßt der Linienzug den Bahnhof Vöcklamarkt Bild 21



Montag, 11.06.2007 Die Lokalbahn Lambach Vorchdorf-Eggenberg, eine Stern & Hafferl Bahn

Am heutigen Tag stand nicht nur die Fahrt auf drei Stern und Hafferl Bahnen auf dem Programm, sondern auch das Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus Niedersachsen, dem Triebwagen 5 der Extertalbahn (jetzt ET 20 111).

Die historischen Bilder von der Extertalbahn stammen von den Clubmitgliedern Christian S. [CS], Heinrich R. [HR] und aus der Sammlung Glock. Die freundliche Genehmigung zur Verwendung auf unserer Webseite haben wir vom TSNV ("Treffpunkt Schienen-Nahverkehr", Karlsruhe) erhalten, in dessen Händen sich die Sammlung Glock jetzt befindet.

Mit dem ET 20 111 fuhren wir bis Stadl Paura.
Dort wartete der ET 24 101 auf uns, der zum Einsteigen allerdings bergsteigerische Fähigkeiten verlangte. Der Planverkehr wird mit den ex Kölner Doppeltriebwagen durchgeführt, die vorher auf der Linzer Lokalbahn fuhren. Diese Fahrzeuge sind einfach zeitlos schön, trotz ihrer mehr als 50 Jahre auf dem Buckel.

Der ET 4 der Extertalbahn fährt von der Weserbrücke kommend in die Hauptstraße von Rinteln ein [CS, 1969] ET 4 auf der Hauptstraße in Rinteln 14 Wagen und 2 Gütertriebwagen bilden den BDEF Sonderzug:
Verkehrschaos auf der Hauptstraße in Rinteln am 21.05.1966 [HR] 14 Wagen und 2 Gütertriebwagen: Der BDEF Sonderzug 1966
Ein ET der Extertalbahn in der Hauptstraße von Rinteln
[Sammlung Glock/TSNV] Sonderfahrt der EFH auf der Extertalbahn am 15.09.1967
Der Auswanderer aus Niedersachsen
Lambach 2007 Bild 23
Zwischen Lambach und Stadl Paura Bild 24 in Stadl Paura Bild 25
im Hintergrund:
die Kirche von Stadl Paura Bild 26
kurz vor Vorchdorf Bild 27 Nicht mehr ganz jung und noch älter in Vorchdorf Bild 22



Montag, 11.06.2007 Die Lokalbahn Vorchdorf-Eggenberg Gmunden-Seebahnhof, eine Stern & Hafferl Bahn

Meterspurig geht es weiter. Der ET 23 102 bringt uns nach Gmunden. Beeidruckend für mich war der gewaltige Bremsapparat der Vakuumbremse im Führerstand, die Bremsleistung der Vakuumbremse hielt allerdings, meiner unwesentlichen Meinung nach, diesem Eindruck nicht ganz Stand.

in Vorchdorf Bild 28 Zugkreuzung in Eisengattern Bild 29 Malerischer Bahnhof Eisengattern Bild 30
Der Kirchturm von Gschwandt ist schon in Sichtweite Bild 31 Der Bahnhof Engelhof stammt noch von der Budweis-Linzer Eisenbahn Bild 32 Dreischienen Gleis nach Gmunden Seebahnhof Bild 33



Montag, 11.06.2007 Die Gmundner Straßenbahn, eine Stern & Hafferl Bahn

Die Gmundner Straßenbahn wurde gebaut, weil der Bahnhof weit oberhalb der Stadt auf einem Höhenzug liegt.

Es gibt ernsthafte Vorschläge, die stadtnahe Endstelle der Gmundner Straßenbahn mit dem etwas peripher gelegenen Seebahnhof der Vorchdorfer Bahn zu verbinden und ein durchgehendes Stadtbahnsystem zu schaffen.

Ob das Projekt je realisiert werden wird, dürfte fraglich sein. Die hohen Kosten und die engen Straßen mit ihrem überbordenden Autoverkehr sind die Argumente gegen den Neubau der Verbindungsstrecke, die weitgehend zweigleisig erfolgen müsste. Immerhin wurde mit dem Argument des starken Autoverkehrs die Straßenbahn bereits an den Rand der Innenstadt gedrängt.

Und was kostet eine Umgehungsstraße?

Der Deutsche Paketdienst parkt verkehrsbehindernd Bild 34 Sonderfahrt im Sommerwagen Bild 35 Zugkreuzung mit Fleischklopps in matschiger Sesam-Semmel Bild 36
A weng eng Bild 37 Fotohalt auf starkem Gefälle Bild 38 Werbung in eigener Sache Bild 39



Dienstag, 12.06.2007 Die Linzer Lokalbahn (LiLo), eine Stern & Hafferl Bahn

Den mit Abstand größten Innovationsschub aller Stern und Hafferl Bahnen hat ohne Zweifel die Linzer Lokalbahn (liebevoll LiLo genannt) hinter sich. Die LiLo ist eine elektrisch betriebene normalspurige Bahn, die in das Eferdinger Becken führt.

Am 8. November 2005 wurde der abseits gelegene Lokalbahnhof aufgegeben, die LiLo-Züge fahren jetzt in den Linzer Hauptbahnhof ein, wo kurzer Übergang zur neuen unterirdischen Haltestelle der Straßenbahn besteht.

Wie sagte schon der Vater des Karlsruher Modells, Dieter Ludwig: Man kann die Leute nicht zur Bahn bringen, man muß die Bahn zu den Leuten bringen.

Folgerichtig war auch in Linz ein beachtlicher Fahrgastzuwachs zu verzeichnen.

Da die Einführung in den Hauptbahnhof unter der 15 kV ÖBB Fahrleitung erfolgt, war die Beschaffung neuer Zweisystemzüge notwendig. Die Firma Stadler Rail AG in Bussnang (Schweiz) lieferte im Jahr 2000 acht Zweirichtungstriebwagen vom Typ GTW 2/6 in Drehstromtechnik für Speisung ab 750 V DC Fahrleitung, von denen das erste Fahrzeug zusätzlich mit einer 15kV / 16.7 Hz-Anlage ausgerüstet wurde.

Im Jahr 2003 wurde die Option für weitere 6 Fahrzeuge eingelöst, inklusive der Umrüstung aller bestehenden Fahrzeuge auf das zweite Stromsystem, damit der Betrieb über das Netz der ÖBB in den Hauptbahnhof Linz möglich wurde. Seit Dezember 2005 sind alle Fahrzeuge umgebaut und im Einsatz.

GTW 2/6 im Linzer Hbf Bild 40 Ab Leonding Lokalbahn geht es mit dem ET 22 105 unter 750 V Fahrleitung weiter. Bild 41 Der 22 105 aus dem Jahre 1921 ist vorbildlich restauriert. Bild 42
Der malerische Güterschuppen in Alkoven Bild 43 "Unser" ET 22 105, gebaut in Graz 1921 Bild 44 Fotohalt nähe Prambachkirchen Bild 45
Fotohalt nähe Prambachkirchen Bild 46 Gruppenbild mit Damen in Waizenkirchen vor dem Wechsel der Fahrzeuge Bild 47 Der ET 22 107 (SGP/Elin 1951) in Peuerbach Bild 48



Dienstag, 12.06.2007 Die Lokalbahn Lambach Haag, eine Stern & Hafferl Bahn
oder: "Eilser Minchen" auf "Haager Lies"


Auch am heutigen Tag stand das Wiedersehen mit einem echten Niedersachsen auf dem Programm, dem jetzigen Stern und Hafferl Triebwagen ET 24 104.

Bekannt als "Eilser Minchen", wurde er 1950 bei der niedersächsischen Waggonfabrik Josef Graaf GmbH in Elze für die "Fürstenbahn" Bückeburg - Bad Eilsen gebaut. Nach Einstellung der Strecke im Jahr 1966 kam er über die Montafonerbahn Bludenz - Schruns zur Lokalbahn Lambach Haag. Beide Bahnen hatten nämlich das Problem, auch unter der ÖBB Fahrleitung mit 15 kV fahren zu müssen, viel früher als die LiLo.

Umgebaut zum 2-System Fahrzeug wurde er bereits bei der Montafonerbahn. Als diese auf 15 kV umelektrifiziert wurde, fand er nützliche Verwendung in Lambach, da man so den aufwändigen Gleichrichterwagenbetrieb zwischen Lambach und Bachmanning einschränken konnte. Inzwischen gibt es hier eine neue Generation von 2-System Triebwagen, die in der Hauptverkehrszeit sogar bis Wels durchfahren. Heute verkehrt das "Eilser Minchen" hauptsächlich im Schülerverkehr auf der 750 V Stammstrecke.
Das Bild des ET 204 vor dem DB Bahnhof Bückeburg stammt aus dem Archiv der Eisenbahnfreunde Hannover. Es entstand während einer Sonderfahrt des Clubs am 17.10.1964.

Das "Eilser Minchen" am 17.10.1964
vor dem DB Bhf. Bückeburg
(Tarifpunkt Bückeburg West) Bild 49
ET 24 104, das "Eilser Minchen",
2007 in Haag am Hausruck Bild 50
Das Fabrikschild des ET 24 104 sagt alles Bild 51
zwischen Haag und Gaspoltshofen Bild 52 Kreuzung mit Planzug (2-System ET 25 103) in Gaspoltshofen Bild 53 Gaspoltshofen: Umsteigen in den ET 25 102 mit EB 22 254 Bild 54
Ländliche Haltestelle Bild 55 ET 24 001 mit Gleichrichterwagen EGL 25 052 in Bachmanning Bild 56 ET 24 001 mit Gleichrichterwagen im Maisfeld Bild 57


Ein abschliessendes Dankeschön gilt unserem Reiseorganisator Wolfgang Schacht für die umfangreiche Programmplanung und die gelungene Abwicklung der Fahrt. Auch der Wettergott war (meistens) auf unserer Seite.

Ein ganz besonderer Dank geht auch an die Mitarbeiter der Firma Stern und Hafferl, die nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Sonderzugfahrten sorgten, sondern bereitwillig auf unsere Wünsche nach Fotohalten an reizvollen Stellen eingingen, natürlich immer ohne Störung des Regelverkehrs.

Der herzliche Dank aller Mitfahrer geht an die Herren Schranz (Attergaubahn), Amering (Vorchdorf), Echenauer und Kollege (Gmundner Straßenbahn) und Eichhorn (Waizenkirchen).

Der Webmaster

(nach dem Bericht in "Freie Bahn" 5/2007)


Der Webmaster abseits organisierter Pfade (wenn man schon mal in der Gegend ist...)

Abseits organisierter Pfade LEO, Die Lokalbahn Endorf Obing

Der Verein Chiemgauer Lokalbahn e.V. wurde zu Beginn des Jahres 2002 mit Sitz in Obing gegründet, um die Bemühungen zur Wiedereröffnung die Bahnstrecke Bad Endorf - Obing zu bündeln. Im Jahr 2006 war es dann soweit: Die Strecke konnte aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt werden.

Zweck des Vereins ist es, aktiv zum Erhalt der Bahnstrecke Bad Endorf - Obing beizutragen und die Bahnstrecke in ein touristisches Gesamtkonzept einzufügen.


Esslinger Triebwagen im Bahnhof Bad Endorf Bild 58 Alt und Neu in Bad Endorf Bild 59 in Amerang Bild 60
obwohl es nicht so aussieht: Das Gleis wird nicht (mehr) landwirtschaftlich genutzt! Bild 61 Radwanderer steigen in Obing aus Bild 62 Ein nicht betriebsfähiger Beiwagen (ex DEV) steht noch in Obing Bild 63


Abseits organisierter Pfade Die Pöstlingbergbahn der Linz AG

Die Pöstlingbergbahn, die bereits seit dem Jahr 1898 in ihrer ursprünglichen Form in Betrieb ist, überwindet auf einer 2,9 km langen Strecke in Meterspur einen Höhenunterschied von 255 m. Die Steigung beträgt, mit Ausnahme der ebenen Endhaltestelle und der nur 3 % geneigten Ausweichen, fast durchwegs 105 %.

Sie ist damit eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt und führt vom Bergbahnhof Urfahr hinauf zum Wahrzeichen von Linz, der berühmten Wallfahrtsbasilika auf dem Linzer Hausberg. Die Bergstation der Bahn liegt besonderes romantisch in einem der sieben Befestigungstürme, die in der Zeit um 1830 am Pöstlingberg errichtet wurden.
Mit ihrer ebenso außergewöhnlichen wie idyllischen Streckenführung ist die Pöstlingbergbahn eine Sehenswürdigkeit für sich.

Die technische Einrichtung der Pöstlingbergbahn blieb seit ihrer Eröffnung im wesentlichen unverändert.
Die Schienen haben ein Keilkopfprofil und sind mit 1000 mm Spurweite auf Stahlschwellen verlegt. 13 (ursprünglich 15) Triebwagen mit je zwei Motoren von 22 kW Leistung bilden den Fuhrpark. Sie werden mit 600 V Gleichstrom betrieben und erreichen bergwärts eine Stundengeschwindigkeit von 12 km, talwärts darf mit einer Geschwindigkeit von 13,5 km/h gefahren werden. Neben der Hand- und der elektrischen Motorbremse gibt es als dritte Bremse die sehr wirksame Zangenbremse, womit der Sicherheit Rechnung getragen wird. Da durch die Zangenbremsen die Verwendung normaler Weichen nicht möglich war, wurde die Bahn mit Schleppweichen spezieller Bauart ausgestattet, wobei das drehbare Herzstück besonders zu erwähnen ist.

Schon seit Jahren beschäftigten sich die LINZ AG LINIEN mit Modernisierungsplänen für die Pöstlingbergbahn. Ziel ist es, den Erhalt zu sichern, die Attraktivität zu steigern, mehr Fahrgäste zu gewinnen und den eigenständigen Charakter zu erhalten.

Dies führt paradoxer Weise zunächst einmal zur Einstellung der Bahn Ende des Jahres 2007. Ein grundlegender Umbau soll die Pöstlingbergbahn in das Linzer Straßenbahnnetz einbeziehen. Das bedeutet die Umspurung auf 900 mm Spurweite, das Herstellen des Anschlusses an das Straßenbahnnetz über die Mühlkreisbahn hinweg und die Weiterführung der Pöstlingbergbahn bis in die Innenstadt von Linz. Bei der zunehmenden Besiedlung des Pöstlingbergs können durch die direkte Anbindung an die Stadt mit Sicherheit neue Fahrgäste gewonnen werden.

Neue steilstrecken-geeignete Fahrzeuge werden beschafft, aber auch einige der jetzigen Wagen werden angepasst, wobei die Untergestellbauart der Lissabonner Straßenbahnwagen (ebenfalls 900 mm Spurweite und steile Strecken) verwendet werden soll.

Damit ist der Weiterbestand der Pöstlingbergbahn gesichert und so bleibt der Stadt Linz nicht nur ein liebgewonnenes Verkehrsmittel, sondern auch ein Zeugnis früher Eisenbahnbaukunst erhalten.


die zukünftige Endstation der Pöstlingbergbahn Bild 64 Der Talbahnhof in Urfahr Bild 65 Zwei "Anhänger" Bild 66
Auf der Straßenkreuzung Bild 67 Die Ausweichstelle in der Streckenmitte Bild 68 Die Weichen in Sonderkonstruktion (siehe Text) Bild 69
unterhalb der Bergstation Bild 70 unterhalb der Bergstation Bild 71 In der Bergstation Bild 72


Die Auslandsfahrt 2008 der Eisenbahnfreunde Hannover soll nach Schweden führen.
Hier drei Appetit-anregende Schwedenhappen:

Schiff Mariefred in Mariefred (Schloss Gripsholm) Bild 73 Die Museumsbahn Mariefred Läggesta Bild 74 Traditionszug auf den Roslagsbanen Bild 75
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